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Ein Tag im Leben von…

vom 10.04.2025

In unserer Artikelserie begeben wir uns heute in die Wäscherei – ein Ort im Haus Tabea, den selbst die wenigsten der Mitarbeitenden kennen, obwohl dort rund um die Uhr Grosses geleistet wird. Wir begleiten

Niyan, Mitarbeiterin Hauswirtschaft

Weil die ÖV-Verbindungen zwischen meinem Wohnort und Horgen nicht optimal sind, fährt mich mein Ehemann täglich um 6 Uhr ins Haus Tabea, wofür ich sehr dankbar bin. Er arbeitet als Küchenchef in einem Restaurant. Deshalb beginnt sein Arbeitstag viel später als meiner. Mein Dienstbeginn ist um 7 Uhr, aber ich bin meist früher da und gönne mir noch einen Kaffee.

Täglich Berge von Wäsche

Ich bin Springerin und muss oft kurzfristig irgendwo aushelfen. Wenn ich der Wäscherei zugeteilt bin, sammle ich als Erstes in den Personalgarderoben die gebrauchten Dienstkleider ein und danach die Schmutzwäsche in allen Bewohneretagen. Bei rund 140 Bewohnenden und über 200 Mitarbeitenden kommt da Einiges zusammen. Deshalb sind wir fürs Einsammeln immer zu zweit. Alles wird dann nach Waschtemperatur und Wäscheart sortiert. Aus Hygienegründen tragen wir dazu einen Mundschutz sowie Wegwerfhandschuhe und -schürze. Bevor die sortierten Sachen in einer unserer drei Waschmaschinen verschwinden, müssen sämtliche Taschen kontrolliert und geleert werden. Es ist kaum zu glauben, was da alles auftaucht! Feuerzeuge, Kugelschreiber und Haargummis sind normal. Häufig finden wir aber auch Earpods und einmal sogar einen Ehering. Selbstverständlich liefern wir alles am Empfang ab, wo es je nach Wert in der Fundgrube oder im Tresor aufbewahrt wird, bis sich jemand meldet.

Grosse Leistung auf kleinem Raum

Mit Ausnahme der Pausen bin ich fast den ganzen Tag im Raum der Wäscherei im Souterrain anzutreffen. Ich fülle und entleere Waschmaschinen und Tumbler, lege die saubere Wäsche zusammen, bügle oder erledige Flickarbeiten. Für grössere Nähaufträge und die Reinigung der ganzen Bettwäsche arbeiten wir mit externen Partnern zusammen. Ich bin froh, liegt unsere Wäscherei nicht wie anderswo ganz unterirdisch ohne Tageslicht. Aber verglichen mit der Wäschemenge, die wir hier verarbeiten, ist der Raum recht klein. Trotzdem gibt es für jeden Bewohnenden ein eigenes Fach, in welchem dessen saubere Wäsche gesammelt wird. Immer donnerstags bringen wir die gereinigten Kleider dann in die Bewohnerzimmer zurück. In der Wäscherei sind wir zu viert im Einsatz. Drei von uns haben um 16 Uhr Feierabend, die vierte Person macht nochmals eine Runde in den Personalgarderoben und sammelt die Berufswäsche ein. Anschliessend muss sie die Waschmaschinen vorprogrammieren, denn diese sind praktisch rund um die Uhr in Betrieb. Nachts werden zum Beispiel die Wischlappen für die Fussböden mit einem Spezial-Programm gewaschen und direkt wieder mit Reinigungsmittel getränkt.

Einsatz für die Heimat

Den Heimweg mache ich mit dem ÖV und treffe um 17.30 Uhr zu Hause ein. Zum Nachtessen bin ich meist allein. Mein 18-jähriger Sohn und mein Mann arbeiten beide länger. So bleibt mir genügend Zeit für eine Leidenschaft, die mich mit meiner Heimat und meinem ursprünglich erlernten Beruf verbindet. Ich habe im Irak an der Universität von Slemani Journalismus studiert. Heutzutage schreibe ich Beiträge für die sozialen Medien über die politische Situation in Kurdistan. Ich kann dafür auf ein grosses Beziehungsnetz in meiner alten Heimat und auch hier in der Schweiz zurückgreifen. In der Ausbildung musste ich neben meiner Muttersprache Farsi auch Arabisch, Türkisch und Englisch lernen. Aber in Deutsch fühle ich mich zu wenig sicher fürs Schreiben. Am Wochenende gehen mein Mann und ich oft zu zweit oder mit Freunden auswärts essen, weil wir unter der Woche so wenig gemeinsame Zeit haben.


Alterszentrum Haus Tabea
Schärbächlistrasse 2
8810 Horgen

T 044 718 44 44
F 044 718 44 45
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