Leben und Arbeiten auf der Spur des Glaubens
Das Alterszentrum Haus Tabea hat nicht nur als Pflegeeinrichtung, sondern auch als Ort des Glaubens eine lange Tradition. In Jahr 1909 von der evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) gegründet, ist es auch heute ein kirchlicher Ort mit einer Vielfalt an spirituellen Angeboten. Das Haus Tabea unterscheidet sich dadurch von anderen Langzeitinstitutionen für das Leben im Alter. Bewohnende und Mitarbeitende sind aber frei in ihrer Haltung zu Glaube und Religion.
Das Haus Tabea verstand sich während seiner langen Geschichte stets als offener und einladender Ort, an dem eine «Kultur des Miteinander» gelebt wird. Dazu gehören Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit. Schon immer war es dem Haus Tabea auch wichtig, seinen Bewohnenden ein Leben auf der Spur des christlichen Glaubens zu ermöglichen, sofern gewünscht. Das ist bis heute ein integrierter Bestandteil der Unternehmensstrategie und äussert sich in einem reichen Angebot an kirchlichen und spirituellen Anlässen.
Eine 150-jährige Kapelle
Sichtbares Zeichen der langen christlichen Tradition ist die 1874 erbaute evangelisch-methodistische Kapelle. Sie war ursprünglich freistehend und von Rebbergen umgeben. Als 1909 neben der Kapelle das erste «Tabeaheim» erbaut wurde, kam ein parkähnlicher Umschwung dazu. Anfangs der 1960er-Jahre wurde im Rahmen der Erweiterung des Alterszentrums ein direkter, rollstuhlgängiger Zugang zur Kapelle erstellt. Sie steht nicht nur den Bewohnenden offen, sondern ist bis heute auch Versammlungsort für die Gemeinde der evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) der Region Zimmerberg.
Am 18. August 2024 um 10.00 Uhr feiert die EMK-Gemeinde das 150-jährige Bestehen ihrer Kapelle mit einem festlichen Gottesdienst. Zum Jubiläumsgottesdienst sowie überhaupt zu allen sonntäglichen Gottesdiensten sind auch die Bewohnenden des Alterszentrums und ihre Angehörigen – unabhängig von der Konfessionszugehörigkeit – herzlich eingeladen. Jeweils am Mittwochnachmittag finden in der Kapelle zudem kurze Andachten statt, die von den Pfarrpersonen der verschiedenen anderen Kirchen aus Horgen gestaltet werden und sich speziell an die Bewohnenden vom Haus Tabea richten. Feiern an besonderen kirchlichen Festtagen wie Weihnachten, Ostern oder Erntedank runden das Gottesdienstangebot ab.
Der Seelsorger vor Ort
Der Seelsorger der EMK, Pfarrer Andreas Schaefer, ist gleichzeitig für seine Gemeinde wie auch das Alterszentrum tätig und hier fest im Heimalltag integriert. Damit verfügt das Haus Tabea als einzige Alterseinrichtung in Horgen und näherem Umkreis über einen Seelsorger, der täglich vor Ort ist. Er leitet regelmässige spirituelle Gesprächsrunden für die Bewohnenden und steht auch für persönliche Gespräche zur Verfügung. Unabhängig von der Haltung zu Religion und Glauben des Gegenübers ist Pfarrer Schaefer da, um den Bewohnenden Zuspruch, Zuwendung und Begleitung bei Zweifel und innerer Not zu schenken. Auf Wunsch gehören auch Gebet und Segen dazu. Oft ergeben sich solch persönliche und wertvolle Gespräche zwischen Seelsorger und Bewohnenden bei spontanen Begegnungen im Haus. Der Seelsorger kennt somit den Lebensalltag vieler Bewohnenden. Selbstverständlich setzt er seine seelsorgerische Betreuung auch am Sterbebett fort, wenn es gewünscht wird.
Abdankungen und Begleitung
Die Kapelle steht bei Bedarf auch für Abdankungen zur Verfügung, die auf Wunsch mit den Angehörigen vorbereitet werden. Der Seelsorger leitet auf Anfrage auch Trauerfeiern von Bewohnenden, die in anderen kirchlichen Gebäuden in Horgen und Umgebung stattfinden. Möglich ist auch die seelsorgerische Begleitung für Angehörige im Trauerfall.
Historisch gewachsene Einheit
Das Haus Tabea und die EMK-Gemeinde Horgen mit Kapelle und Pfarrhaus ergänzen sich und bildeten schon immer eine Einheit. Denn das «Tabeaheim» ist eine Gründung von innovativen Mitgliedern der evangelisch-methodistischen Kirche (EMK), welche den Bau im Jahr 1909 als «Asyl für mittellose Frauen und Männer» errichten liessen. Mit dem Namen «Tabea» wollten sie auf die Bibel verweisen. Im Neuen Testament (Apostelgeschichte 9,26) wird von einer frühchristlichen Frau namens Tabea berichtet, die «viel Gutes tat». Das heutige Alterszentrum Haus Tabea lehnt sich in seiner spirituellen Ausrichtung noch immer an die christlichen Grundwerte seiner Gründer und ist gleichzeitig eine moderne Einrichtung für das Leben im Alter.